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Show zu Up with People’s 50. Jubiläum in Orlando, Florida in 2015 zusammen mit Sängerin BEKAH.
Foto: David F. Martinez

Als ich 19 Jahre alt war, reiste ich mit dem Bildungs- und Musikprogramm von Up with People, einer Organisation, die Grenzen überwindet und Menschen in aller Welt seit 50 Jahren zusammenführt. Bei Up with People geht es um das Leben in Gastfamilien, gemeinnützige Arbeit zu leisten, über sich selbst und von anderen zu lernen und schließlich auch um Bühnenerfahrung. Seit 1965 ist Up with People für seine farbenfrohen Shows bekannt, die von den Teilnehmern rund um den Globus aufgeführt werden. Up with People Casts sind in Superbowl Halftime Shows, auf dem Roten Platz in Moskau, bei den Olympischen Spielen in München und, obwohl die Organisation frei und unabhängig agiert, mehrfach auch für den Vatikan zusammen mit dem Papst aufgetreten. Ich erinnere mich daran, dass mein Cast damals in Disney’s Magic Kingdom in Florida und für die Weltjugendtage 2000 in Rom auf der Bühne stand und ich die Chance hatte, ganz nah an Papst Johannes Paul II. ranzukommen – ich bin zwar nicht katholisch, aber es war durchaus ein bewegender Moment den Papst „zu treffen“ und vor live vor nahezu 2 Millionen Menschen in Tor Vergata zu singen.

Live-Show zu Up with People’s Reunion 2010 in Tucson, Arizona zusammen mit Christina Halvorson und ehemaligen Teilnehmern.
Copyright: Up with People
Cast E 2000 präsentiert das Musical „A common beat“
Foto: Carola Adam

Wie ist das nun mit Bühnenerfahrung und Public Relations?

Bühnenerfahrung oder „performing arts“ und Public Relations sind sich äußerst ähnlich. Die Erfahrungen, die ich sammeln konnte als ich innerhalb eines Jahres in über 100 90-minütigen Musical Shows von Up with People aufgetreten bin, hat mir definitiv geholfen, meine Schritte in PR- und Öffentlichkeitsarbeit zu gehen.

Hier sind 3 Gründe wie Bühnenerfahrung in Public Relations helfen kann.

1. Sie besiegen ihre Bühnenangst

Öffentliches Reden

Sie kennen diese Momente wenn sie eine Rede zum Geburtstag oder einer Hochzeit halten müssen oder, noch viel schlimmer, vor Kollegen oder Geschäftspartnern? Genau, „unangenehm“ beschreibt gar nicht genug, was wir dabei wirklich durchmachen. Was wenn ich versage, wie sehe ich aus, was soll ich überhaupt sagen? Bühnenerfahrung hilft dabei zu verstehen – egal wie groß oder klein das Publikum ist, mach einfach deinen Job und sag was du sagen musst.

Selbstbewusstsein

Je öfter sie auf einer Bühne oder in der Öffentlichkeit auftreten, sei es in einem Kirchenchor, einem Theaterstück von Amateuren, beim Tanzunterricht oder bei einer wöchentlichen Karaoke-Runde mit Freunden, die werden sicherlich ihr Selbstbewusstsein stärken. Es ist egal ob man versagt – jedes Talent versagt mal auf der Bühne, manchmal sogar in den wichtigsten Momenten (sicher ging es mir nicht nur ein mal so) – es geht darum zu lernen und mit jedem Mal besser zu werden wenn sie sich entscheiden, keine Angst vor Publikum zu haben.

2. Sie lernen, Menschen zu begeistern

Storytelling

Auf der Bühne geht es darum eine Geschichte zu erzählen; in jedem Lied, in jedem Theaterstück oder Musical, allem was auf einer Bühne erzählt wird. Es geht darum eine Geschichte zu erzählen und das Publikum auf eine Reise zu entführen, mit Drama, einem Helden, einer Prinzessin, ein paar Tränen, Lachen und vor allem Überraschungen. Das ist vermutlich die deutlichste Gemeinsamkeit zwischen dem was auf der Bühne passiert und Public Relations. Nicht umsonst werden PR Berater immer öfter gefragt eine fesselnde Geschichte zu entwickeln.

Einen Aufmerksamkeitspunkt schaffen

Fesselnde Geschichten! Auf der Bühne lernen sie die Aufmerksamkeit jeder einzelnen Person des Publikums auf einen einzigen Punkt zu fokussieren, dort wo alles geschieht in diesem einzigen Moment. Nichts ist in der PR wichtiger, als solche Momente zu kreieren. In der PR setzen wir diese Idee zwar anders um, es ist kein Bühnenstück, kein Live-Auftritt, wir nutzen meist Worte in Sprache und Schrift. Trotzdem, gute PR Ideen schaffen es dieses „Aufmerksamkeit schaffen und bündeln“ in verschiedener Weise umzusetzen.

Unvergessliche Momente schaffen

Veranstaltungs-Experten sagen immer ein gutes Event ist erst dann ein gutes Event, wenn sich die Gäste noch zwei Jahre später (positiv) daran erinnern und wissen wer der Gastgeber war. In Public Relations geht es nicht immer um Live Events doch ebenso darum, unvergessliche Momente zu schaffen. Das Publikum (die Leser, Zuhörer oder Zuschauer) soll sich an diesen besonderen Moment erinnern.

3. Sie lernen zu (re)agieren

Nicht immer Sonnenschein

Es gibt nicht nur Sonnenschein, weder auf der Bühne noch im Büro. Jeder hat einmal schlechte Tage. Doch was man auf der Bühne lernt ist, dass die Show einfach weitergehen muss, egal was passiert. Unsere Leidenschaft ist die Faszination von Leuten, mit ihnen zu kommunizieren, sie auf eine imaginäre Reise zu entführen, sie zum Lächeln zu bringen und glücklich zu machen. Auf der Bühne lernt man, auch unter widrigen Umständen durchzuhalten. Einmal musste ich in einem warmen dicken Mantel auf der Bühne stehen, über mir mehr als 100 heiße Scheinwerfer (damals gab es noch keine LED Spots) und die Klimaanlage fiel aus – Hochsommer im Mittleren Westen der USA. Ich wurde im letzten Moment meines Parts ohnmächtig – ich stimmte mich kurz vorher unauffällig mit meinem Counterpart ab, er schnappte mich im letzten Moment, niemand bemerkte es überhaupt. Wir verließen scheinbar wie geplant die Bühne. Der Job war erledigt. Auf der Bühne lernen wir, jederzeit 120% zu geben. Das ist auch eine gute Einstellung für die Arbeit in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, denn wenn ein PR Projekt nicht zu 100% durchgezogen wird, sollte man es lieber gleich sein lassen.

Wenn nötig eine Rolle spielen

Nicht jedes Publikum ist einem wohl gesonnen, wenn man auf der Bühne steht. Man wird vielleicht sogar ausgebuht. Und vielleicht hat das Publikum an dem Tag sogar recht. Seien sie beim nächsten Mal einfach besser. Doch jetzt zählt der Moment: Machen sie weiter. Spielen sie ihre Rolle. Retten sie was zu retten ist und bringen sie den Rest einfach hinter sich. Das gleiche gilt im Business: Nicht jeder Auftraggeber oder potenzielle Kunde mag unsere PR Ideen oder unsere Arbeit, egal wie sehr wir uns bemühen. Auch wenn wir Profis sind. Egal, spielen sie ihre Rolle, bringen sie den Job zu Ende.

Kritische Momente meistern

Seien sie mutig. In einer unserer Up with People Shows fiel der Strom aus. Kein Licht, keine Musik, kein Mikrofon, nichts. Wir waren darauf vorbereitet und trainiert in einem solchen Fall auf unseren Positionen zu bleiben und einfach ohne Mikrofon weiterzusingen (die Tänzer mussten natürlich aufhören). Kein Problem. Machen sie einfach ihr Ding. Auch im Geschäftsalltag kann die Technik scheitern und eine Präsentation ruinieren. Doch sie brauchen keine Technik um exzellent zu sein. Sie schaffen das, seien sie mutig.
Schließlich braucht es auch etwas Mut in geschäftlichen Situationen, wenn das Gegenüber respektlos wird. Ein mal bemerkte ich, wie auf einmal jeder auf seinem Smartphone rumtippte und mir nicht mehr zuhörte. Ich unterbrach einfach meine Präsentation und fragte, ob eine Pause notwendig wäre. Vielleicht braucht man nicht Bühnenerfahrung, um den Mut aufzubringen Kunden direkt darauf anzusprechen, doch es braucht etwas Selbstbewusstsein, welches ich persönlich auf der Bühne vor 50 oder 2 Millionen Menschen entwickeln konnte

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