In einem Interview, das am Samstag bei Deutschlandradio Kultur in der Sendung Echtzeit erschien, sprach ich mit Louise Brown über den Kein Logo Trend in Deutschland und beantwortete Fragen, wie sich die Bedeutung von Logos aus Sicht der Konsumenten vor allem in der Modebranche ändert. Deutsche Verbraucher kann man wohl in zwei sehr unterschiedliche Gruppen einteilen: Die preisbewussten Käufer, die sich auf billige Mode („fast fashion“) konzentrieren und die qualitätsbewussten Käufer („slow fashion“) die zunehmend fair und umweltfreundlich produzierte Mode kaufen. Doch auch bei FMCG ist dieser Trend erkennbar, vor allem bei Produkten, die schnell mit fair trade assoziiert werden können, wie Kaffee. Es geht nicht mehr um einen Markennamen sondern viel mehr um die Qualität die dahinter steht und die Transparenz des Unternehmens. In unserer digital vernetzten Welt fällt es Konsumenten einfach, innerhalb weniger Minuten die Wahrheit hinter jedem Produkt und jeder Firma herauszufinden.
3 Gründe für den Kein Logo Trend
Meine Argumente warum Logos dieser Tage an Bedeutung verlieren sind diese:
- Kein Statussymbol
Luxuslabels sind günstiger als je zuvor. Wer wirklich eine Designertasche haben möchte, kann sie sich zusammensparen. Das macht es für jene schwierig, die über viele Jahre Luxusmarken – und die Logos als Erkennungszeichen – als Statussymbole eingesetzt haben. - Copy-cats & Fälschungen
Gefälschte Produkte haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass das Logo als solches nicht mehr als Qualitätsmerkmal für eine Kaufentscheidung genügt. Kunden haben erkannt, dass ihre LV Tasche aus der Türkei nicht „das Wahre“ waren als sich die Naht auflöste und die Goldfarbe abblätterte. - „Slow“ Trend
„Weniger ist mehr“ ist ein starker Trend. Protzerei mit Logos ist out. Überall sehen wir den Slow-Trend. Slow-Food, Slow-Fashion, Slow-Travel und mehr haben großen Einfluss auf die Kaufentscheidungen heutiger Konsumenten.